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Caritas-Krankenhaus St. Lukas setzt bei Schilddrüsenchirurgie auf schonende Behandlungsmethode

Chefarzt Dr med Volker Benseler
Dr. med. Volker Benseler

Operationen an der Schilddrüse gehören in Europa zu den häufigsten Eingriffen überhaupt. Allein in Deutschland sind es jedes Jahr mehr als 100.000 Operationen. Die Gründe dafür sind vielfältig: „Bei manchen Patienten ist die Schilddrüse stark vergrößert und verursacht Probleme beim Atmen oder Schlucken. Bei anderen besteht der Verdacht auf Schilddrüsenkrebs. Bei wieder anderen liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor, die auf eine Therapie mit Medikamenten oder Radiojod nicht anspricht“, erklärt Dr. med. Volker Benseler, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Ärztlicher Direktor am Caritas-Krankenhaus St. Lukas, anlässlich des Weltschilddrüsentags am 25. Mai 2023.

Wie bei allen Operationen, so besteht auch bei Eingriffen an der Schilddrüse das Risiko einer Nervenverletzung. „In Struktur und Farbe ähneln Nerven dem Bindegewebe und kleinen Blutgefäßen. Daher ist die Verwechslungsgefahr hoch“, weiß der erfahrene Chirurg. Bei Schilddrüsen-Operationen werden besonders häufig die Stimmbänder in Mitleidenschaft gezogen, mit teils schwerwiegenden Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten. „Bei einer Verletzung auf einer Seite ist der Patient heiser, bei einer beidseitigen Verletzung kann es sogar sein, dass der Patient keine Luft mehr bekommt. Ist der Stimmbandnerv komplett durchtrennt, ist er in der Regel nicht mehr zu heilen und der Patient dauerhaft heiser“, so Dr. Benseler.

Um diese Komplikationen zu vermeiden, setzen die Experten des Caritas-Krankenhauses St. Lukas in Kelheim seit 2017 während des Eingriffs auf ein kontinuierliches, intraoperatives Neuro-Monitoring. „Dabei wird der Hauptnerv mit einer Saxophon-Elektrode umschlungen und permanent stimuliert“, erklärt Benseler. Diese Elektrode, die in ihrer Form dem gleichnamigen Instrument ähnelt, ist so konzipiert, dass der Nerv nicht eingeklemmt wird, aber trotzdem ein ausreichender Kontakt für die Stimulation besteht. So wird ein akustisches Signal erzeugt, das sich ändert, wenn während der Operation zu viel Zug auf den Nerven ausgeübt oder das Gewebe in der Nähe des Nervs geklemmt wird. „Die kontinuierliche Überwachung und das Warnsignal ermöglichen es uns Chirurgen, sofort den schädigenden Einfluss auf den Nerv zu stoppen und damit eine dauerhafte Verletzung zu verhindern“, so Benseler abschließend.

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