Kelheim, 03.03.2022. Zur heutigen offiziellen Eröffnung des neuerrichteten B-Baus besuchte der bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, im Rahmen der öffentlichen Vorstellung im kleinen Kreis mit anschließendem Rundgang die Kelheimer Goldberg-Klinik. Neben dem Minister waren auch der niederbayerische Regierungspräsident Rainer Haselbeck sowie Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Martin Neumeyer anwesend und würdigten mit Grußworten die Fertigstellung dieses anspruchsvollen und zukunftsweisenden Bauvorhabens.
Klaus Holetschek: „Der Freistaat Bayern unterstützt die Baumaßnahmen am Kelheimer Krankenhaus schon von Beginn an und hat hierfür mittlerweile rund 40 Millionen Euro investiert. Alleine den aktuellen Bauabschnitt fördern wir mit mehr als 12 Millionen Euro. Hier in Kelheim ist das Geld bestens angelegt, denn: Mir ist eine hochwertige Krankenhausversorgung auch im ländlichen Raum sehr wichtig. Die Staatsregierung nimmt deshalb viel Geld für Klinikinvestitionen in die Hand. So haben wir beispielsweise in ganz Bayern in den vergangenen zehn Jahren neue Projekte mit einem Umfang von knapp vier Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Damit stehen wir im Ländervergleich an der Spitze!“
Rainer Haselbeck: „Niederbayern braucht moderne, gut aufgestellte Krankenhäuser, die dem aktuellen Stand der Medizin gerecht werden. Eine sichere und qualitätsvolle Akutversorgung gibt den Menschen in unserer Region die wichtige Hilfe, wenn es darauf ankommt. Deswegen freut es mich sehr, dass die Regierung von Niederbayern mit ihrer Krankenhausförderung ihren Beitrag zu diesem so wichtigen Krankenhausbauprojekt leisten konnte. Ich gratuliere dem Landkreis und der Goldberg-Klinik herzlich zur gelungenen Umsetzung!“
Martin Neumeyer: „Der neuerrichtete B-Bau stellt für unser Heimatkrankenhaus einen Meilenstein dar. Architektonisch ansprechend und mit modernster Medizintechnik ausgestattet sichert er – zusammen mit anderen Bauvorhaben wie dem kürzlich eröffneten Herzkatheterlabor – eine medizinisch erstklassige Versorgung der Bevölkerung unseres Landkreises. Die vom Freistaat Bayern und dem Landkreis Kelheim erbrachten Gesamtkosten für den neuen B-Bau in Höhe von ca. 33 Mio. Euro sind gut investiertes Geld zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.“
Dagmar Reich: „Die breite Zustimmung in unserem Versorgungsgebiet und der Politik für diesen Ersatzneubau zeigt deutlich, dass der Erhalt und die Sicherung einer leistungsfähigen Akutversorgung für die Menschen im Landkreis allen Akteuren am Herzen liegt. Wir sind überzeugt, dass das große fachliche Wissen unserer Gesundheitsexperten aus Ärzteschaft, Pflege und Therapie in den modernen, erstklassig ausgestatteten Räumen noch besser zur Geltung kommen wird. Unsere Klinik wird zukünftig alle Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der Grund- und Regelversorgung leisten und moderne, attraktive Arbeitsplätze für Fachkräfte bieten können.“
Komplexe Planung und termingerechte Fertigstellung
Vor drei Jahren, im Juli 2018, begann der Abriss des alten B-Gebäudes. Die alte Gebäudesubstanz wurde vollständig abgetragen und durch eine sog. Hangerweiterung Platz geschaffen für den neuen Bau und die Anfahrt zur neuen Notaufnahme. Die Errichtung des Neubaus ging danach zügig voran. Aus einer gewaltigen Baugrube ist er zu einem mehrgeschossigen Bau mit fertiger Fassade herangewachsen. Der neue Gebäudeteil ist im KFW-55-Energiestandard erbaut und erfüllt auch viele Inhalte aus dem „Green-Hospital-Projekt“. Der Innenausbau mit Gewerken wie Heizung, Lüftung, Sanitär, Medizintechnik und Elektro incl. IT-Infrastruktur haben ihre technisch hochkomplexen Arbeiten ebenfalls termingerecht abgeschlossen. Durch die Corona-Situation gab es zwar Verzögerungen, aber auf der Baustelle konnte dennoch durchgehend gearbeitet werden.
Die Planungsaufgaben für die betriebs- und medizintechnisch hochgerüsteten Räume des neuen B-Baus waren beachtlich und stellten eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Das externe Planungsteam um das Architekturbüro Leinhäupl + Neuber (ALN) und die verantwortlichen Führungskräfte in der Klinik mussten Grundrisse, Wegeführung, Einrichtung und Ausstattung intensiv durchdenken, um den Neubau für den täglichen Akut-Betrieb standardgerecht und effizient auszustatten.
Tragender Gedanke bei der Konzeption dieses neuen umweltfreundlichen Gebäudes war immer höchste medizinische Qualität und Sicherheit mit optimalen Funktionsabläufen und Patientenkomfort zu verbinden.
Höchste medizinische Qualität und Patientenkomfort
Im neuen B-Bau, der fast ein Drittel der Goldberg-Klinik ausmacht, finden die neue Notaufnahme, die Intensivstation mit IMC sowie zwei Normalstationen Platz. Insgesamt wurden 78 hochmoderne stationäre Bettplätze, 13 Notaufnahmeplätze und 4 weitere Behandlungsplätze errichtet, davon 43 mit zentraler Überwachung der Vitalfunktionen. Damit sind am Krankenhausstandort Kelheim wieder insgesamt 200 Planbetten hergestellt.
Ebenerdig auf Ebene 5 befindet sich die neue Notaufnahme mit der KV-Bereitschaftspraxis sowie Untersuchungsräume der Gynäkologie und Geburtshilfe. Ambulante und stationäre Behandlungswege werden für die Zukunft verschmolzen. 2 hochmoderne Schockräume sowie 2 Sichtungs- und 9 Behandlungsplätze bilden zusammen mit konventionellem Röntgen und hochauflösender Computertomografie eine überaus effiziente Behandlungseinheit zur modernen Notfallversorgung in der Region. 24 Stunden am Tag über 365 Tage im Jahr. Modernes kontinuierliches Vitaldaten-Monitoring mit zentraler Überwachung gewährleistet optimale Sicherheit.
Eine direkte Anfahrt zur Notaufnahme ist gegeben. Parkplätze für Notfall-Patientinnen und
-Patienten, die schnelle medizinische Hilfe benötigen, sind ausreichend vorhanden.
Die gesamte Ebene 6 wird von der völlig neu konzipierten Intensivstation mit 10 Betten und einer „Intermediate Care Unit“ mit 4 Betten eingenommen. Im Vordergrund der komplexen Intensivtherapie steht die Hilfe bei ausgefallenen Organfunktionen durch modernste Kreislauf-, Atmungs- und Organunterstützungen kontinuierlich medikamentös oder durch Apparate. Diese Behandlungen können nur durch entsprechend qualifizierte und routinierte Ärzte und Pflegekräfte durchgeführt werden. Das vom Landkreis und vom bayerischen Staat geförderte räumliche Konzept sieht die Behandlung überwiegend in Einzelzimmern vor. Drei Isolationseinheiten mit Schleusen für das Personal sorgen auch bei infektiösen Erkrankungen und Pandemiesituationen für höchste Sicherheit. Ausgestattet sind alle Behandlungsplätze mit modernstem Monitoring der Vitaldaten sowie entsprechender Infusionstechnik.
Auf Ebene 7 und 8 finden sich auf jeweils 1000 qm eine operative und geburtshilfliche sowie eine konservative Station für hohe Behandlungsdichte und Komfort. Auf jeder Station stehen 14 Doppelzimmer und 4 Einzelzimmer mit Hotelcharakter zur Verfügung. Entsprechend der medizinischen Konzepte wurden ärztliche und pflegerische Funktionsräume angegliedert.
Im Einzelnen wurde die Ebene 7 speziell für die Belange operativer Patientinnen und Patienten ausgestattet. Ein besonderer Bereich ist für die Geburtshilfe konzipiert und heißt in abgeschirmter familienfreundlicher Atmosphäre neue Landkreisbürger willkommen. Ein moderner medizinischer Schutzschirm soll sie vor allen Gefahren fernhalten.
In der Ebene 8 wurde der Hotelkomfort in einem speziellen Bereich, sowohl in der Ausstattung der Zimmer als auch im Service, nochmals gesteigert und kann auf Wunsch von den Patienten zugebucht werden. In den angrenzenden Räumen befindet sich die Schlaganfalleinheit und eine Einheit für spezielle kardiologische Überwachung und Behandlung. Auf der gesamten Gebäudeebene ist ein flexibles kontinuierliches Vitaldaten-Monitoring auf 16 Plätzen mit zentraler Überwachung am Stützpunkt möglich und kann modular dort eingesetzt werden, wo es nötig ist und zusätzliche Sicherheit gewährleistet.
Neue medizinische Konzepte für gesteigerte Behandlungsqualität
Mit den baulichen Neuerungen konnten wir auch konzeptionelle Änderungen verbinden. Besonders hervorzuheben ist hier unser neues Konzept für die Überwachung der Vitaldaten von gefährdeten oder instabilen Patienten. Über stationäre und mobile Monitore werden die Vitaldaten – EKG, Pulsoxymetrie und Blutdruck – kontinuierlich aufgezeichnet, zentral überwacht und gespeichert. Für eine lückenlose Überwachung begleitet ein mobiles Modul den Patienten von der Notaufnahme über die Diagnostik, den OP, eventuell den Herzkatheter bis hin zur Intensivstation oder dem weiteren Monitoring auf der Normalstation. Übersichtliche Monitorzentralen erlauben es in den einzelnen Funktionseinheiten alle Patientendaten im Blick zu behalten, um sofort reagieren zu können.
Teil der Zukunftsstrategie der Goldberg-Klinik
Der neue B-Bau ist der wichtigste Teil einer seit 2007 kontinuierlich andauernden baulichen und medizintechnischen Erneuerungsstrategie, mit der die Goldberg-Klinik als „Heimatkrankenhaus“ für die Region kompetent und konkurrenzfähig aufgestellt bleiben soll. Diese umfasst u.a. das Interims-Betten-Modul (2013), eine neue Lüftungszentrale (2017), die Neugestaltung des Empfangsbereichs (2019), die Erneuerung der Zugangssituation (bis Winter 2021) und das neue Herzkatheterlabor, das am 2.November 2021 eröffnet wurde. An der Goldberg-Klinik können seitdem diagnostische, therapeutische und interventionelle Herzuntersuchungen durchgeführt werden, die eine Verlegung an die Uniklinik Regensburg in vielen Fällen überflüssig machen.
Als Gesamtpaket machen diese umfangreichen Investitionen die Goldberg-Klinik auch in Zukunft zu einem leistungsfähigen Gesundheits-Partner für die Bevölkerung des Landkreises. Es gilt mehr denn je das Motto des Hauses: „Bei uns sind Sie in guten Händen!“
Fotos (Witzmann / Goldberg-Klinik Kelheim)
Gruppenbild vor der Notaufnahme: Teilnehmer der Veranstaltung; in der Mitte der bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, links daneben der niederbayerische Regierungspräsident Rainer Haselbeck sowie rechts daneben Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Martin Neumeyer.
Bild im Komfortzimmer Station B8 v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Marcus Fischer, Chefarzt Kardiologie, Dagmar Reich, Geschäftsführerin, Klaus Holetschek, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Martin Neumeyer, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender, Rainer Haselbeck, Niederbayerischer Regierungspräsident, Peter Leinhäupl, Architekturbüro Leinhäupl + Neuber GmbH.
Bild Übergabe Präsente v.l.n.r.: Martin Neumeyer, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender, Klaus Holetschek, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Rainer Haselbeck, Niederbayerischer Regierungspräsident, Dagmar Reich, Geschäftsführerin, Peter Leinhäupl, Architekturbüro Leinhäupl + Neuber GmbH.
Bild Reanimationspuppe: Klaus Holetschek, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege und Prof. Dr. med. Michael Reng, Chefarzt Klinik für Akut- und Notfallmedizin, allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und gebietsbezogene Onkologie.